Das Thema "Wer nichts tut, der macht mit" in Bezug auf die NS-Zeit kann aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden. Hier sind einige Pro- und Contra-Argumente: **Pro:** 1. **Moralische Verantwortung:** In Zeiten des Unrechts ist es wichtig, aktiv zu handeln, um gegen Ungerechtigkeiten und Verbrechen vorzugehen. Passivität kann als Zustimmung oder Unterstützung des Systems interpretiert werden. 2. **Geschichte lehrt uns:** Die Geschichte zeigt, dass das Schweigen und die Untätigkeit vieler Menschen zur Ermöglichung von Gräueltaten beigetragen haben. Aktives Handeln kann helfen, ähnliche Situationen in der Zukunft zu verhindern. 3. **Solidarität:** Durch aktives Handeln kann man Solidarität mit den Opfern zeigen und deren Leiden sichtbar machen. Dies kann auch andere ermutigen, sich zu engagieren. **Contra:** 1. **Angst vor Repression:** In totalitären Regimen kann aktives Handeln zu schweren Konsequenzen führen, einschließlich Verhaftung oder Schlimmerem. Manche Menschen entscheiden sich aus Überlebensinstinkt für das Schweigen. 2. **Ohnmacht:** Einige Menschen fühlen sich machtlos und glauben, dass ihr Handeln keinen Unterschied machen kann. Diese Perspektive kann zu einer resignativen Haltung führen. 3. **Komplexität der Situation:** In vielen Fällen sind die Umstände komplex, und nicht jeder hat die gleichen Möglichkeiten oder Ressourcen, um aktiv zu werden. Manchmal kann das Abwarten auch eine strategische Entscheidung sein. Diese Argumente verdeutlichen die moralischen und praktischen Dilemmata, die mit der Frage der Untätigkeit in Zeiten des Unrechts verbunden sind.